Gelbbauchunke

Beschreibung:
Kleiner Froschlurch ( ca. 5 cm Kopf- Rumpf- Länge ) mit sehr warziger Haut.
Die Oberseite ist meist grau, oliv, bräunlich auch gelblich gefärbt.
Die charakteristische Unterseite ist lebhaft in leuchtend gelb und grau,
blaugrau oder schwarz gefleckt. Die Pupillen sind herzförmig.

Habitat:
Unken sieht man oft träge an der Oberfläche von kleinen, oft trüben,
vegetationsarmen kleinen Gewässern wie Radfurchen, Wagenspuren oder Pfützen oder
kleinen Tümpeln treiben. Als Laichgewässer mögen sie flache, sich schnell erwärmende,
vegetationsarme Tümpelchen. Als Lebensraum bevorzugen sie ein Mosaik aus kleinen
Laichgewässern und periodischen Überschwemmungsflächen mit Gebüschen oder in lichten
Wäldern. Unken besiedeln oft Pionierstandorte ( z.B. Wasserpfützen, die durch
Bodenverdichtung bei Holzarbeiten im Wald entstanden sind ).

Verbreitung:
In vielen Teilen Süddeutschlands und großen Teilen Mittel- und Südeuropas verbreitet;
in Nord- und Ost-Deutschland kommt dagegen die Rotbauchunke vor.
In Baden-Württemberg bewohnt die Gelbbauchunke vor allem die Ebene und das
Hügelland, nicht aber den Hochschwarzwald.

Allgemeines:
Die Unken verlassen meist ab Ende März ihre Winterquartiere.
Die Fortpflanzungsperiode erstreckt sich von Mitte April bis Anfang August.
Ein Weibchen legt ca. 120- 170 Eier/Jahr.
Der Eiballen sieht aus wie ein lockerer Klumpen und wird meist an Wasserpflanzen
angeheftet. Er kann bis zu 100 Eier enthalten. Die Metamorphose ist nach 41- 67 Tagen
beendet, bei hohen Umgebungstemperaturen auch schon nach einem Monat.
Zwischen September und Oktober werden die Winterquartiere in Bodenverstecken
aufgesucht. Die Unken sind eine typische Pionierart. Sie besiedeln schnell neue
Lebensräume, wo sie wenige Feinde und Konkurrenten haben.
Bei der Fortpflanzung setzen sie auf "Risikostreuung" ( mehrmals ablaichen über einen
längeren Zeitraum d.h. auch im Sommer, in unterschiedlichen Gewässern, schnelle
Metamorphose ), um Verluste durch das Austrocknen der Gewässer gering zu halten.
Bei Bedrohung an Land nehmen Unken die sogenannte "Kahnstellung" ein.
Dabei wird die Wirbelsäule nach hinten durchgebogen, sodass die schwarz-gelbe
Signalfärbung auf der Unterseite sichtbar wird.

Schutzmaßnahmen:
Die Gelbbauchunke ist in Deutschland FFH- ( Flora Fauna Habitat ) Art. Durch den Rückgang von Kleingewässern und Überschwemmungsflächen ist ihr Bestand fast überall rückläufig. Die wichtigste Schutzmaßnahme besteht im Erhalten von Biotopen, wobei ggf. durch Pflegemaßnahmen eine zunehmende Verbuschung verhindert werden muss. Durch das gelegentliche Anlegen von neuen Kleingewässern können günstigere Laichbedingungen geschaffen werden.