Feuersalamander

Beschreibung:
Der Feuersalamander ist bei uns wohl der auffälligste und bekannteste Schwanzlurch.
Charakteristisch ist seine individuelle, für jedes Tier einzigartige gelb-schwarze
Flecken- oder Streifenzeichnung der glatten, lackartig glänzenden Haut.
Es werden eine gefleckte und eine fleckenstreifige Rasse mit unterschiedlichen
Verbreitungsgebieten unterschieden. Im Überlappungsbereich vermischen sich die Muster.
Der Salamander wird etwa 20 cm lang. Der Körperbau ist eher plump.
Die Beine sind kurz und kräftig. Der Schwanz ist rund und kürzer als der übrige Körper.
Der Kopf ist breit. Auffallend sind auch die großen Ohrdrüsen.
Andere Drüsen befinden sich in Längsreihen auf dem Rücken und an den Seiten.
Achtung! Die Drüsen scheiden ein giftiges Sekret aus, das die Haut und vor allem die
Augen reizen kann. Die Geschlechter sind in der Paarungszeit an der stärkeren
Kloakenwölbung der Männchen unterscheidbar.
Gewöhnlich sind die Männchen kleiner als die Weibchen,
was aber bei der einzelgängerischen Lebensweise der Feuersalamander kein gutes
Unterscheidungsmerkmal darstellt. Die Larven haben einen großen Kopf,
deutlich erkennbare Kiemenbüschel und, anders als die Kaulquappen der Frösche und
Kröten, von Anfang an vier Beine. Ein gelblicher Fleck an jedem Beinansatz ist ein
wichtiges Unterscheidungsmerkmal von den Larven der Bergmolche. Die übrige Färbung
der Salamanderlarven ist bräunlich bis oliv mit schwärzlichen Flecken.

Habitat:
Feuersalamander leben hauptsächlich in Laub- und Mischwäldern, vor allem in
Rotbuchenwäldern. Bevorzugt werden feuchte Schluchten und Hänge. Notwendiger
Bestandteil des Lebensraumes sind Fließgewässer, möglichst mit sauberem und
kalten Wasser und Bereichen mit langsamer Fließgeschwindigkeit.
Die Feuersalamander sind überwiegend nachtaktiv. Salamander bewegen sich nur
langsam. Nur nach Regenfällen findet man sie auch am Tag. Tagsüber verstecken
sie sich in kühlen und feuchten Stellen unter Wurzeln, liegenden Baumstämmen,
Steinen oder in Erdlöchern.

Verbreitung:
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der iberischen Halbinsel im Westen bis
nach Rumänien und Griechenland im Osten, sowie von Süditalien bis nach
Norddeutschland. Die Vertikalverbreitung reicht von Meereshöhe bis über 2000 m ü. NN.

Ernährung:
Die Nahrung der erwachsenen Feuersalamander besteht z.B. aus Würmern, Asseln,
kleinen Nacktschnecken sowie Insekten und deren Larven. Die Salamanderlarven
dagegen ernähren sich von Kleinlebewesen, vor allem Kleinkrebsen und Insektenlarven.

Allgemeines:
Oft erwachen die Feuersalamander erst Anfang April aus ihrer Winterstarre und sind
dann bis in den Spätherbst aktiv. Im Gegensatz zu anderen Amphibien machen
Feuersalamander keine Laichwanderung. Funde in den Sammeleimern von
Amphibienschützern sind die Folge einer verunglückten nächtlichen Nahrungssuche.
Die Paarung findet im späten Frühjahr oder im Sommer, anders als bei den meisten
Amphibien, an Land statt. Erst im folgenden Frühjahr setzen die Weibchen etwa 20 bis 40 weit entwickelte Larven ins Wasser ab. Diese schlüpfen normalerweise bei
der Geburt aus den Eihüllen. Geburtsstätten und Lebensraum der Larven sind langsam
fließende Bereiche von Waldbächen, Quelltümpeln, aber auch schattige Weiher, wassergefüllte Wagenspuren und sogar Brunnen.
Winterquartiere sind frostfreie, feuchte Bodenverstecke,
z.B. Felsspalten und Erdlöcher, aber auch alte Bergwerkstollen oder kellerartige Räume.
Feuersalamander können in der Natur über 20 Jahre alt werden.

Gefahren und Schutzmaßnahmen:
Salamanderlarven sind durch den Ausbau und durch die Begradigung von Bächen
( Erhöhung der Fließgeschwindigkeit ) gefährdet.
Andere Gefahren sind die Belastung der Gewässer mit Giften und Düngemitteln,
aber auch der Besatz mit Forellen.
Weitere Gefahren sind die Umwandlung von Laubwäldern in Fichtenforste,
der Straßenverkehr, auch "Promille-Sträßchen".