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Fadenmolch Beschreibung:
Der Fadenmolch ist mit einer Länge von ca. 9 cm die kleinste
mitteleuropäische Molchart. Leider ist der namengebende Faden nur in der
Paarungszeit, und dann auch nur bei den Männchen deutlich ausgebildet (laut
Literatur haben Männchen ein stumpf abgesetztes Schwanzende und einen langen
Faden, Weibchen dagegen ein spitzes Schwanzende und einen kurzen Faden).
Ansonsten kann der Fadenmolch leicht mit dem Teichmolch verwechselt werden. Hier
einige Unterscheidungs-Regeln: Im Gegensatz zum Teichmolch sind beim Fadenmolch
die Flecken auf dem Bauch in der Regel klein und schwach. Sie fehlen an der
Kehle. Die Färbung des Bauches ist blasser und mehr auf die Mitte des Bauches
beschränkt. Oberhalb des Ansatzes der Hinterbeine ist bei beiden Geschlechtern
je ein heller Fleck ausgebildet. Die Weibchen werden etwas größer als männliche
Tiere, ihre Kloake ist nicht so stark gewölbt wie die der Männchen. Weibchen
in Landtracht haben eine rote Linie auf dem Rücken. Männchen in Wassertracht
haben Schwimmhäute an den Hinterbeinen ausgebildet.
Habitat:
Der Fadenmolch lebt bevorzugt in Laubwäldern des Hügellands.
Als Laichgewässer dienen kühle, schattige Teiche und Weiher, Tümpel, Quelltöpfe,
schwach fließende Gewässer, kleine Pfützen und wassergefüllte Wagenspuren.
Außerhalb des Wassers lebt der Fadenmolch versteckt unter Totholz, unter
Steinen und in Erdhöhlen. Das sind auch die Winterquartiere.
Vorkommen:
Fadenmolche gibt es vor allem in Westeuropa. Das westliche
Deutschland und die Schweiz bilden die östliche Verbreitungsgrenze! Mit
steigender Höhenlage nehmen die Anteile von Fadenmolch und Bergmolch zu; Teich-
und Kammmolch kommen schwerpunktmäßig in der Ebene vor.
Ernährung:
Siehe im wesentlichen Teichmolch.
Allgemeines:
Fadenmolch und Teichmolch sind eng verwandt: Es gibt unfruchtbare
Bastarde; die Weibchen beider Arten unterscheiden sich nur in wenigen
morphologischen Merkmalen. Auch der Laich des Fadenmolchs ist von dem des
Teichmolchs praktisch nicht zu unterscheiden.
Gefährdung und Schutzmaßnahmen:
Eine der wesentlichen Gefahren ist die Zerstörung der Laichgewässer
durch Verfüllen, den Eintrag von Dünger und Umweltgiften, den Besatz von
Kleingewässern mit Fischen, die mangelnde Pflege von Grabensystemen, das Verfüllen
von Wagenspuren und das Asphaltieren von Wald- und Feldwegen sowie die
Zerschneidung der Wanderwege durch den Straßenverkehr. Geeignete Schutzmaßnahmen
sind demnach u.a. die Erhaltung und Neuanlage von Kleingewässern.
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