Laubfrosch

 

Beschreibung:
Eine eigentlich gut kenntliche Art, die man aber eher hört als dass man sie sieht.
Der Laubfrosch ist klein, nur etwa 5 cm groß, normalerweise einfarbig hellgrün,
glatthäutig, mit charakteristischen Haftscheiben an den Zehen der langen Beine.
Charakteristisch ist auch ein dunkler Streifen, der sich von Auge über die Seite bis
in die Hüfte zieht, und dort eine charakteristische Hüftschlinge bildet.
Die Männchen besitzen an der Kehle eine große hell gefärbte Schallblase.
Während der Paarungszeit ( etwa Mai bis Juli ) hört man in der Dunkelheit einen
meckernden, sich mehrfach pro Sekunde wiederholenden Ruf, der in der Nähe der
Tiere sehr laut ist, da oft viele Männchen in den Chor einstimmen. Die Weibchen werden
vom Balzgesang angelockt. Die Laichballen sind klein, nur etwa so groß wie eine Walnuss
und werden vom Weibchen an Wasserpflanzen geheftet. Die Kaulquappen schimmern
goldgrün und haben einen hohen Schwanzflossensaum und ein spitzes Schwanzende.

Habitat:
Dieser arme Frosch wurde früher in ein Einmachglas mit einer Leiter gesperrt und als
"Wetterfrosch" missbraucht und gequält. In der freien Natur ist er sowohl tag- als auch
nachtaktiv. Er bevorzugt mit Gebüschen, Bäumen, Hochstauden oder Röhricht bewachsene
Stillgewässer, die aber nicht stark beschattet sein und möglichst besonnte Uferbereiche
aufweisen sollten. Auch Wiesen, Weiden, Grünanlagen und Gärten können geeignete
Lebensräume sein. Der Laubfrosch ist der einzige europäische Lurch der klettert.
Nur die Jungtiere halten sich oft in bodennaher Vegetation auf. Die Winterquartiere
befinden sich meist in unmittelbarer Nähe des Sommerlebensraums im Wurzelwerk von
Bäumen und Sträuchern, im Falllaub und in Totholzhaufen.

Verbreitung:
Er ist in weiten Teilen Europas heimisch und kommt auch im Raum Reutlingen vor.


Ernährung:
Die Nahrung besteht zum großen Teil aus Fliegen, Spinnen und Käfern.


Allgemeines:
Er kann mit dem Mittelmeer- Laubfrosch ( Hyla meridionalis ) verwechselt werden,
der gelegentlich aus Südeuropa und Nordwestafrika eingeschleppt wird.
Dieser hat aber keinen Flankenstreifen und einen anderen Ruf.
Die Überlebenschancen dieser südlichen, wärmeliebenden Art sind bei
uns zur Zeit gering.

Schutzmaßnahmen:
Gefahren sind z.B. die Zerstörung der Laichgewässer und der Landlebensräume.
Die Ausbreitung und der Austausch von Population erfolgt meist entlang
linearer Geländestrukturen wie Buschreihen und Waldränder. Deshalb ist die
Sicherung bzw. Wiederherstellung solcher Vernetzungen wichtig.
Laubfrösche reagieren sehr empfindlich auf den Einsatz von Bioziden.
Fischbesatz des Gewässers kann zur Vernichtung der Laubfroschbrut führen.

 

Kaulquappe des Laubfrosches